Event Viewer++: Windows Protokolle einfach analysieren

Event Viewer++ verbessert die Lesbarkeit von Windows-Logs und hilft dir, Probleme schneller zu finden.

Event Viewer++ ist ein kleines Windows-Tool, das dir Windows-Ereignisprotokolle (Logs) deutlich lesbarer und schneller durchsuchbar macht als die eingebaute Ereignisanzeige. Es löst das klassische Problem: „Irgendwas ist abgestürzt/ruckelt/spinnt – aber Windows sagt nur kryptische Dinge.“ Typisch eingesetzt wird es bei Fehlersuche nach Abstürzen, Treiberproblemen, Update-Ärger oder wenn ein Dienst plötzlich nicht mehr startet. Kurz: Wenn du Ursachen statt Bauchgefühl willst, ist das dein Schraubenzieher für Windows-Logs.

Vorteile

  • Schneller zur Ursache: Du filterst und findest relevante Einträge zügig, statt dich durch endlose Listen zu scrollen.
  • Lesbarer als Windows onboard: Klarere Darstellung, weniger Klick-Zirkus (ja, Windows hat das wirklich so gebaut).
  • Praktisch für Support & Selbsthilfe: Du kannst Fehlerbilder sauber eingrenzen und gezielter googeln oder an den Support geben.
  • Gut für „Was war gestern um 14:12?“: Zeitfenster und wiederkehrende Meldungen lassen sich leichter erkennen.
  • Transparent statt Magie: Du siehst, was Windows tatsächlich protokolliert hat – nicht nur Vermutungen.

Features

1) Schnelles Laden und Navigieren durch Logs

Event Viewer++ liest die gängigen Windows-Logs (z. B. System, Anwendung) und hilft dir beim flotten Wechsel zwischen Protokollen. Nutzen: weniger Wartezeit, mehr Fokus auf die relevanten Hinweise.

2) Filter nach Ereignislevel, Quelle, ID und Zeitraum

Du kannst Fehler (Error), Warnungen (Warning) oder Infos getrennt betrachten und nach Quelle/ID eingrenzen. Nutzen: Du reduzierst „Rauschen“ und siehst schneller, was wirklich zum Problem passt.

3) Suche im Klartext

Statt dich blind durchzuskrollen, suchst du nach Begriffen (z. B. „disk“, „nvlddmkm“, „Service Control Manager“). Nutzen: besonders hilfreich, wenn du eine Fehlermeldung aus einem Dialogfenster wiederfinden willst.

4) Gruppieren und Wiederholungen erkennen

Viele Probleme zeigen sich als Muster: alle 10 Minuten ein Fehler, nach jedem Standby eine Warnung, nach jedem Start ein Timeout. Nutzen: Du erkennst Zusammenhänge, die in der Standardansicht leicht untergehen.

5) Details übersichtlich anzeigen

Ein Ereignis besteht aus mehreren Feldern (Quelle, Event-ID, Beschreibung, manchmal XML). Event Viewer++ macht das zugänglicher. Nutzen: Du kannst relevante Stichworte und Codes sauber übernehmen.

6) Export/Weitergabe für Analyse

Je nach Setup kannst du Einträge kopieren oder exportieren, um sie in Tickets, Mails oder Foren zu teilen. Nutzen: Ein Support kann damit tatsächlich arbeiten (statt „geht nicht“).

Beispielanwendung

Ausgangslage: Ein PC friert unregelmäßig ein. Nach dem Neustart ist alles „wieder okay“, aber das Problem kommt wieder. Du hast keine klare Fehlermeldung, nur das Gefühl: „Irgendwas stimmt nicht.“

Einsatz von Event Viewer++: Du öffnest die System- und Anwendungslogs und filterst auf Error und Warning im Zeitraum rund um den letzten Freeze. Dabei fallen dir wiederkehrende Einträge auf, z. B. ein Treiberfehler oder „WHEA“-Meldungen (Hardware-Fehlerberichte) oder Timeouts eines bestimmten Dienstes.

Ergebnis: Statt zehn Verdächtigen hast du einen konkreten Ansatz: zum Beispiel einen Grafiktreiber, der zu genau diesem Zeitpunkt Fehler wirft, oder eine SSD, die sporadisch I/O-Probleme meldet. Du kannst dann gezielt gegensteuern (Treiber sauber neu installieren, Firmware prüfen, Energieoptionen anpassen) und nach der Änderung im Log kontrollieren, ob die Fehler verschwinden.

Wer nutzt es?

Besonders geeignet für:

  • Power-User und „Fortgeschrittene Anfänger“, die Windows-Probleme nicht raten, sondern nachvollziehen wollen.
  • IT-Support und Admins, die schnell Ereignisse filtern, Muster erkennen und Reports erstellen müssen.
  • Technik-affine Selbstständige, die Ausfälle minimieren wollen und nicht bei jedem Hänger „neu aufsetzen“ möchten.

Weniger sinnvoll für:

  • „Ich will nur, dass es läuft“-Nutzer, wenn kein Interesse an Ursachenanalyse da ist. Logs zu lesen ist kein Hobby, das man sich aus Versehen sucht.
  • Wenn das Problem offensichtlich ist (z. B. Kabel locker, Speicher voll): Dann löst du erst die Basics, bevor du Logs wälzt.

Alternativen

Windows Ereignisanzeige (Standard)

Passt, wenn du nur gelegentlich nach einem einzelnen Fehler schaust und keine Lust auf zusätzliche Tools hast. Wird zäh, sobald du filtern, vergleichen und wiederkehrende Muster analysieren willst.

PowerShell / wevtutil

Gut für Admins, die automatisieren oder remote arbeiten (Skripte, Abfragen, Exporte). Weniger geeignet, wenn du eine schnelle visuelle Analyse brauchst oder nicht skripten willst.

Sysinternals-Tools (z. B. Process Monitor)

Stark, wenn du Live-Analyse brauchst (Dateizugriffe, Registry, Prozesse). Passt besser bei „Was passiert genau beim Start dieser App?“ – ersetzt aber nicht die Ereignisprotokolle, sondern ergänzt sie.

Monitoring/Log-Management (z. B. zentrale Logserver)

Sinnvoll in Unternehmen oder bei vielen Geräten, wenn Logs zentral gesammelt und ausgewertet werden sollen. Für einen einzelnen PC meist Overkill (wie Teleskop, um den Briefkasten zu checken).

Häufige Fragen

1) Ist Event Viewer++ ein Ersatz für die Windows Ereignisanzeige?

In der Praxis: oft ja, weil es schneller und angenehmer ist. Die Windows-Anzeige bleibt aber die „Standardreferenz“, falls du exakt nach Microsoft-Doku arbeiten musst.

2) Kann ich damit Schäden am System verursachen?

Normalerweise nicht, weil du Logs nur liest. Kritisch wird’s erst, wenn du aus einem Log vorschnell Schlussfolgerungen ziehst und dann „auf Verdacht“ Dinge deinstallierst oder Dienste abschaltest. Erst verstehen, dann drehen.

3) Welche Logs sind für typische PC-Probleme am wichtigsten?

Meist System (Treiber, Hardware, Dienste) und Anwendung (Programme, Frameworks). Wenn Updates spinnen, lohnt auch ein Blick in updatebezogene Protokolle, je nach Windows-Version.

4) Was mache ich mit einer Event-ID, die ich nicht kenne?

Event-ID, Quelle und der genaue Text sind dein Suchmaterial. Wichtig: Zeitstempel und Kontext mitnehmen (was ist kurz davor passiert?). Eine einzelne ID ohne Kontext ist oft wertlos.

5) Ich sehe viele Warnungen – ist mein PC kaputt?

Nein. Windows protokolliert gern „Drama“, obwohl es nur Hinweisrauschen ist. Relevant sind wiederkehrende Fehler, zeitliche Nähe zum Problem und klare Auswirkungen (Absturz, Freeze, Dienst stoppt).

6) Hilft das auch bei Bluescreens?

Ja, als Spurensuche (was lief kurz davor schief, Treiber/Hardware-Hinweise). Für die echte Bluescreen-Analyse brauchst du je nach Fall zusätzlich Crash-Dumps und Debug-Tools.

Fazit

Event Viewer++ lohnt sich, wenn du Windows-Probleme nicht nur „wegklicken“, sondern sauber eingrenzen willst. Besonders stark ist es bei wiederkehrenden Abstürzen, Treiberzicken und Dienst-/Update-Problemen, bei denen Zeitpunkt und Muster entscheidend sind. Wenn du öfter troubleshootest, spart es dir Zeit und Nerven – und macht aus Logs endlich etwas, das man benutzen kann.

Jimmy Stack
Jimmy Stack

Jimmy liebt Technik – und erklärt sie so, dass man’s wirklich kapiert.
Vom USB-C-Kabel-Wirrwarr bis zur Frage, warum der Rechner gerade piept – Jimmy bleibt cool und findet die Antwort.
Lieblingssatz: „Warte, ich mach kurz ’ne Checkliste.“
Stärken: Klartext statt Kauderwelsch, Nerdwissen mit Herz
Spezialgebiet: PC-Fragen, Hardware, kleine Tools

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